Kiental 2017
Retreatwochen mit Drubwang Tsoknyi Rinpoche: «Offenes Herz, weiter Geist», 22.-28. Mai 2017 und «Bardo», 29. Mai – 4. Juni 2017
Drei individuelle Rückblicke – herzlichen Dank an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ihre Gedanken mit uns teilen:
Strahlende Landschaft, Strahlende Menschen, strahlender Lama – so begann das Retreat. Tsoknyi Rinpoche wie immer das saftig-lebendige Beispiel für „Happy without reason“. Wunderbare Tage mit erfrischenden Anregungen und Einsichten zum Händeschütteln und all den hilfreichen Dämonen. Hilfreich auch das wundervolle Schweigen, innen und aussen, hier im Kiental neu entdeckt bei rauschendem Wasser und Kuhglockenklang. Und dann muss Rinpoche uns überraschend verlassen, weil sein Grossvater im Sterben liegt und es geht ohne Einbruch weiter – das war erst recht wunderbar! Diego und vor allem Christoph haben sehr dazu beigetragen und es uns ermöglicht, in der Stille und im Sinne Rinpoches das gemeinsame Praktizieren fortzusetzen – fast, als wäre er gar nicht abgereist. Das innere Band war deutlich zu spüren. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Woche so erleben durfte.
Eine wunderbare Woche mit Rinpoche und die Gelegenheit sich über diesen Zeitraum intensiv mit von ihm gezeigten Praktiken zu beschäftigen. Besonders beeindruckt hat mich die Einfachheit der Techniken zum Anwenden im Alltag. Scheinbar komplizierte Konzepte oder Gegebenheiten können auf eine ganz neue Weise betrachtet werden und so ergeben sich neue Handlungsmöglichkeiten, die vorher nicht in Betracht gezogen wurden und auch die Aktualität aus psychologischer Sicht wunderbar aufzeigt. In meinem beruflichen Kontext bin ich erstaunt, wie wirksam die erlernten Techniken sind. Für mich immer von grosser Wichtigkeit ist dabei, dass die Themen keine Schwere bekommen. Es ist deshalb bei aller Bedeutung und Schönheit des Gelehrten während des Retreats für mich eines der herausragenden Merkmale, dass der Humor einen zentralen Platz einnimmt.
Obwohl ich bei den Retreats von Tsoknyi Rinpoche Stammgast bin, habe ich bei diesen Retreats vieles besser oder sogar neu verstanden, vor allem aber deutlicher und trennschärfer erlebt. Bedingt durch viele tiefgreifende Veränderungen in meinem Leben kamen die Unterweisungen von Rinpoche zur „Handschüttelpraxis“ genau zur richtigen Zeit und nun kann ich berichten, dass diese Praxis tatsächlich wirkt. Vielen und herzlichen Dank, verehrter Rinpoche! Dann, mitten im ersten Retreat seine Mitteilung, dass sein Grossvater im Sterben liegt, so dass er uns allein lassen muss. Zuerst ein kurzer Schock, doch schon bald viel Vertrauen und ich kann‘s nicht wirklich in Worte fassen, aber ich habe seine Unterstützung und die seiner Linie sowohl während des ersten Retreats und ebenso im Bardo-Retreat deutlich wahrgenommen. Was uns da aus der Ferne geschenkt, von den OrganisatorInnen ermöglicht und von den Übersetzern treffend übergeben worden ist, ist wohl einmalig. Da war sehr viel Segen mit dabei und der hat uns allen gutgetan, wir sind in der Trennung zusammengewachsen.