Eine Botschaft und ein kurzes Video von Tsoknyi Rinpoche zur Situation der Nonnen in Nepal

«Die wichtigste Nachricht, die ich allen Freundinnen und Freunden der Tsoknyi Nonnen gleich zu Beginn überbringen möchte: Die Nonnen in meinen Nonnenklöstern entwickeln sich wundervoll. Aufgrund der Covid-19-Situation kann ich nicht reisen und mein Bruder Mingyur Rinpoche und ich haben viel Zeit, uns noch intensiver mit ihnen zu verbinden. Ihre Rituale, ihre Praxis, ihre Meditation, ihr Verhalten – die Nonnen wachsen und entwickeln sich auf würdevolle Art in ihrem Innersten. Das erfüllt mich mit Freude und ist für mich ein wirklicher Lichtpunkt in dieser herausfordernden Zeit. Ohne Ihre wichtige Hilfe wäre das alles nicht möglich und wird auch in Zukunft nur durch Ihre Unterstützung möglich sein.

Um einen Tee zu brauen, braucht es mehr als eine Tasse. So ist es auch mit den Nonnenklöstern. Die Gebäude stehen, doch in ihrem Innern müssen sich die Nonnen entwickeln können. Bald werden sie selbst junge Nonnen unterrichten. Und wir bilden sie darin aus, ihr Wissen auch auf Englisch und anderen Sprachen an internationale Interessierte weitergeben zu können. Bitte unterstützen Sie die Nonnen deshalb auch weiterhin mit einer wertvollen Spende. Ich tausche mich oft mit meinem Bruder Mingyur Rinpoche darüber aus, wie wir die aktuelle Zeit mit den Nonnen am besten nutzen können. Wir geben ihnen viel Lehr-, Basis- und Meditationstraining, was sie sehr glücklich macht.

Bereits 40 Schülerinnen der Tsoknyi Gechak Schule haben die Examen der 8. Abschlussklasse erfolgreich bestanden. Viele der Nonnen haben auch das Shedra-Studium abgeschlossen, zurzeit absolvieren etwa 50 Nonnen das Curriculum der Shedra. Die Nonnen sprechen Nepali und Englisch, sie debattieren, sie lehren, sie schreiben, machen Aufführungen. Diese Entwicklungen zu sehen, erfüllt mich mit Glück und es fühlt sich an, als ob mein Traum für die Nonnen tatsächlich wahr wird.

Vier der Muktinath Nonnen sind nun im traditionellen Dreijahres-Retreat, einige haben ein Sechsjahres-Retreat vollendet, ein paar von ihnen ein Neunjahres-Retreat. Es gibt demnach einiges an Entwicklung auch im Berg-Nonnenkloster Tsoknyi Gargon Ling. Bald wird in der inzwischen vergrösserten Retreatstätte Tangdroling eine zweite Grundschule als Zweig der Tsoknyi Gechak Schule für die jüngeren Nonnen aus Tsoknyi Gargon Ling entstehen.

Aufgrund der gemeinsamen grosszügigen Bemühung sind all diese Entwicklungen der Nonnen möglich. Deshalb ist Ihre Unterstützung so kostbar. Ich danke Ihnen von Herzen für all Ihre Grosszügigkeit.»

Dieser Zusammenzug von Tsoknyi Rinpoches Botschaft wurde aus dem englischen Transkript ins Deutsche übersetzt.

Tsoknyi Rinpoche mit einer Gruppe von Retreat-Nonnen, die während den letzten vier Monaten ihre vorbereitenden Übungen – Ngöndro – absolviert haben und sich nun auf den zweiten Teil ihres Dreijahresretreats vorbereiten.

23. Oktober 2020